News


Publikumspreise

Publikumspreis

Als besten Spielfilm hat das Pink-Apple-Publikum die niederländische Actionkomödie «Chez nous» von Tim Oliehoek gekrönt – in Anwesenheit des Drehbuchautors Frank Houtappels. Auch in Frauenfeld wurde «Chez nous» zum Lieblingsfilm gewählt.
Als bester Dokumentarfilm wurde «She’s Beautiful When She’s Angry» gekürt, der die Frauenbewegung ab den 60ern Revue passieren lässt.
Informationen zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern.

ER KÄMPFTE
FÜR DAS RECHT
AUF LIEBE

Mord

Überfallen und brutal ermordet in seiner Wohnung in Bangladesch.
Homophobe Islamisten haben in Bangladesh den Gründer der ersten und einzigen LGTB-Zeitschrift des Landes umgebracht. «Ein Mitstreiter und Freund ist tot», sagt Pink-Apple-Mitbegründer Thomas Müller.

Nach der Sitzung ein Blick aufs Handy. Sechs Mails von Tanveer innert einer guten Stunde: «Ruf sofort an!! Bitte... Xulhaz ist tot... Sie haben ihn umgebracht.» Das war am späteren Montagnachmittag des 25. Aprils 2016, drei Tage vor dem Start des diesjährigen Pink Apple.
Ich hatte Xulhaz Mannan 2007 kennengelernt, als ich einige Zeit in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch, arbeitete. Über viele Umwege hatte ich erfahren, dass da jemand klandestin schwule Filme zeige, ein Mini-Pink-Apple auf bangladeschi Art, sozusagen. Mit «Celluloid Closet» und ein paar anderen mitgebrachten DVDs traf ich ihn nach mehreren Mails und Telefonaten schliesslich zu einem Tee. Es wurden zwei, nein drei und eine angeregte Unterhaltung daraus.

Männer Hand in Hand
Er erklärte mir, wie man Heteros und Schwule auseinanderhält: «Wenn du auf der Strasse zwei Männer Hand in Hand siehst, sind es garantiert Heten, Schwule würden nie so rumlaufen.» Wir sahen uns öfters während meiner drei Monate im Land, freundeten uns an, diskutierten über gesellschaftliche Ansichten, homopolitische Aktivitäten oder machten mal einen kleinen Ausflug in die verwunschene Stadt Sonargaon.
Nach meiner Abreise wollten wir in Kontakt bleiben, und tatsächlich trafen wir uns 2009 in Südindien wieder, bereisten zweieinhalb Wochen das Land. Wie Pink Apple in Zürich und Frauenfeld waren auch die queeren Aktivitäten in Dhaka angewachsen. 2012, während drei Wochen Ferien in Bangladesch, traf ich Xulhaz natürlich auch. Seine Wohnung war inzwischen zu einer Basis schwuler Aktivisten geworden. 2013 machte er auf dem Rückweg von einem Besuch bei seiner Schwester in den USA hier in Zürich halt, und kommenden Dezember hätten wir uns wiedersehen wollen.

Täter gelangten mit einer List ins Haus
Und jetzt diese schreckliche Nachricht, die sich nach und nach zu einer traurigen Gewissheit verdichtet: Fünf oder sechs unbekannte Männer überfielen Xulhaz in seiner Wohnung in der Hauptstadt Dhaka. Als Mitarbeiter eines Kurierdienstes verkleidet gelangten die Täter ins Haus. Mit Macheten hieben sie auf seinen Kopf ein, bis er tot war. Er starb mit 39 Jahren in einer Blutlache. Tanay Majumder, ein Freund, der zugegen war, ebenfalls ein Queer-Aktivist, wurde genauso brutal getötet. Die hochbetagte Mutter von Xulhaz verschonten die Täter. Sie entkamen unerkannt.

Bekennerschreiben von Fundamentalisten
Eine fundamentalistische islamische Gruppe namens Ansar Al Islam bekannte sich am Dienstag zur Tat. Ihre Begründung: Xulhaz Mannan und Tanay Majumder seien hingerichtet worden, weil sie Homosexualität praktiziert und gefördert hätten.
Angst vor Homophobie habe er keine, sagte Xulhaz vor gut drei Jahren bei seinem Besuch in Zürich. Von Angst wolle er sich nicht leiten lassen. Dennoch war er stets vorsichtig. Er trete einzig «für das Menschenrecht auf Liebe» ein, beschied er jeweils jenen, die ihm Förderung von Homosexualität vorwarfen.  Auf einem Spaziergang vom Uetliberg zur Felsenegg skizzierte der Soziologe mit einem Abschluss in Friedens- und Konfliktforschung seine Pläne – unterbrochen von Ausrufen der Begeisterung über die sattgrünen Hügelzüge oder der Verblüffung angesichts des Selbstbedienungskühlschranks mit Kässeli auf dem Bauernhof am Weg. Behutsam und eingebettet in die gesellschaftlichen Realitäten wollte er gegen die Ächtung von schwulen, lesbischen, transgender und anderen queeren Leuten in seiner muslimischen Heimat angehen. Ohne Gay Prides im westlichen Stil, ohne Geld aus dem Ausland machte er sich daran, eine Bewegung zu schaffen, die breit getragen wird.

Bekennerschreiben
Bekennerschreiben auf der Website Ansaralislambd.wordpress.com

2014: Erste Ausgabe von «Roopbaan»
Im folgenden Sommer erschien zum ersten Mal sein LGBT-Magazin «Roopbaan». Das Heft erschien in der Landessprache Bangla und erreichte so viel breitere Schichten als es eine englischsprachige Publikation vermocht hätte. Unterschwellig war die erste Ausgabe ziemlich schwul, verbal aber relativ dezent. Die Autorinnen und Autoren schrieben unter Pseudonym, produziert wurde das Heft im Geheimen.
Für seine Zurückhaltung musste sich Xulhaz aus den eigenen Reihen auch Kritik gefallen lassen. Manch einer hätte sich deutlichere Worte und einen provokativeren Auftritt gewünscht, um die Gesellschaft aufzurütteln. Doch die Schar seiner Mitstreiterinnen und Mitstreiter wurde grösser. Das ist seinem Charme und seiner manchmal an Sturheit grenzenden Zielstrebigkeit wohl ebenso zu verdanken wie seinem grossen Herz für all jene, die mit den vorgezeichneten Geschlechterrollen nicht allzu viel anfangen können. Und vielleicht auch der Tatsache, dass er viele der aufregendsten Partys der Stadt auf die Beine stellte, sei es bei ihm daheim oder mit Freunden in jeweils bis zuletzt geheimgehaltenen Lokalitäten. Das waren geschützte Räume in einer feindseligen Umgebung.

Anonymer Brief an den US-Botschafter
Er selbst sei noch nie in seinem Leben mit homophoben Reaktionen konfrontiert gewesen, schrieb Xulhaz noch im Sommer 2015 in einem längeren Artikel über queeres Leben in Bangladesch im indischen LGBT-Magazin «Pink Pages». Das scheint mir doch recht verharmlosend. Hatte er nicht mal von einer Begebenheit aus seiner Zeit als Mitarbeiter des US-Botschafters in Bangladesch erzählt, die typisch ist für die ständigen Pöbeleien, denen er ausgesetzt war? Als Protocol Officer war Xulhaz unter anderem für die Post des Botschafters zuständig. Eines Tages ging ein anonymer Brief ein, der einen namentlich nicht genannten Mitarbeiter der US-Botschaft denunzierte, der sich angeblich als Schwulenaktivist betätige. Xulhaz liess den Brief nicht verschwinden, wie es manch ein anderer es getan hätte, sondern übergab ihn dem Botschafter mit der Bemerkung: «Ach ja, dieser Mitarbeiter, das bin übrigens ich.» Der Botschafter stellte sich uneingeschränkt hinter ihn.
Eigentlich sah Xulhaz solche Vorkommnisse wohl tatsächlich nicht als Homophobie, eher als Unverständnis von Menschen, denen einfach noch niemand nachvollziehbar erklärt hat, worum es wirklich geht: um das Menschenrecht und die Freiheit zu lieben.

Aufruf zu Rainbow Rally am 14. April 2016
Mit der Zeit wagten die Leute von Roopbaan mehr und mehr. 2015 mischten sie sich farbenfroh unter den traditionellen Umzug zum bengalischen «Neujahr 1422», um (verbal immer noch dezent) gegen Diskriminierung anzutreten. Dieses Jahr aber riefen sie im Klartext zu einer «Rainbow Rally» für den «Neujahrsumzug 1423» am 14. April 2016 auf. Nun nannten sie die Sache beim Namen: Ausdrücke wie transgender, schwul, lesbisch, Diversität oder Toleranz standen in ihrem Pressecommuniqué.
Nach einem Verbot der Polizei sagte Roopbaan die Rally ab. Trotzdem wurden vier Aktivisten verhaftet. Xulhaz setzte sich auf dem Polizeiposten den ganzen Tag für sie ein. Später übergab die Polizei die vier der Gewahrsam ihrer Eltern, nicht ohne diese offiziell über die sexuelle Orientierung der Verhafteten zu informieren – nicht alle waren daheim geoutet.

Rainbow Rally
Rainbow-Rally vom 4. April 2015 in Dhaka, Bangladesch

Todesdrohungen: Keine Hilfe von der Polizei zu erwarten
Wie die englische Zeitung «The Telegraph» berichtet, erhielten Xulhaz und einige seiner Freunde in jüngster Zeit Todesdrohungen. Und über eine Facebook-Gruppe verbreiteten islamistische Fundamentalisten Drohungen gegen die Roopbaan-Aktivisten. An die Polizei wollten sich Xulhaz und seine Freunde nach den schlechten Erfahrungen in den Tagen zuvor nicht wenden. Seit der Verhaftung und dem anschliessenden Zwangsouting befürchteten sie dort nur noch Schlimmeres. Schliesslich ist Homosexualität in Bangladesch offiziell immer noch strafbar.
«Eines Tages schlitzen sie mir noch die Kehle auf», soll Xulhaz gewitzelt haben. Er hat sich getäuscht. Sie haben ihm den Kopf eingeschlagen.

Thomas Müller, Mitbegründer Pink Apple

Short Film Award

Kurzfilmwettbewerb

Der Pink Apple Kurzfilm Award 2016 geht an die Mexikanerin Sandra Concepción Reynoso Estrada für ihren Kurzfilm «Carina». Die diesjährige Jury (Dominik Buser, Marianne Hänni, Maya Hostettler, Cesare Macri) hat ausserdem den Film «Hole» von Martin Enderlin mit einer Special Mention ausgezeichnet.
Den Kurzfilmwettbewerb gibt es seit 2001, ist mit 2000 Franken dotiert und wird von einer Fachjury vergeben.
Von den Nominierten waren Mikael Bundsen für «Mamma vet bäst» und Jessica Liander für «09:55 - 11:05, Ingrid Ekman, Bergsgatan 4B» anwesend.

Pink Apple Short Film Award 2016 – Laudatio
Carina – Sandra Concepión Reynoso Estrada
Mexiko 2015, 11’

«Carina» packt das Publikum von der ersten bis zur letzten Einstellung mit schnellen, filmischen Wechseln und einem Kind, das sich selbst sucht und schliesslich auch findet. Mutig wählt die Filmemacherin als Hauptelement die Farbe Rot. Kitschig?
Carina hat damit kein Problem. Die Jury findet es herrlich, wie sich das Kind eine Identität holt, die sich knallrot von der grauen Schuluniform abhebt. «Das bin ich», signalisiert Carina, «und das bleibe ich.»
Zielstrebig folgt Carina ihren Emotionen. Mutig tanzt sie Rock ’n’ Roll mit ihrer Lehrerin, mit geschlossenen Augen wagt sie ein Küsschen auf die knallroten Lippen ihrer Auserwählten und wird vom Schulportier erwischt. Alles gewagt, alles verloren? Schule und Kirche intervenieren, doch Carina folgt ihren Träumen und wehrt sich. Die Botschaft ist klar: Carina wird die Kirche, die Eltern, die Lehrerschaft hinter sich lassen und im rot lackierten Cabriolet das Weite suchen, chauffiert von ihrer Traumfrau, in den Haaren den Fahrtwind, die Hand auf dem erotisch bestrumpften Bein.

Die Jury ist vom Konzept des Films überzeugt: Einem Kind wird eine Stimme gegeben, eine starke Stimme, die nicht verstummt. Diesem Thema ist Sandra Concepción Reynoso Estrada mit ihrer Kameraführung und ihrem Filmschnitt konsequent nachgegangen. Getragen wird der Film ebenso von den aussergewöhnlichen Leistungen der Schauspieler/innen: wunderbar unterlegt mit Drama, Humor, Ironie und nicht zuletzt dem schnulzigen Rock ’n’ Roll der 70er-Jahre. Die lebensbejahende Entwicklung Carinas so wie ihr Wille, nicht aufzugeben, hat uns besonders beeindruckt.p/p>

Special Mention: Hole – Martin Edralin
Kanada 2014, 15’

Der Regisseur Martin Edralin zeigt uns durch eine zurückhaltende, respektvolle Kameraführung den Alltag von Billy, eines körperlich behinderten Menschen, der sich nach Liebe und Sexualität sehnt und sich damit schliesslich seinem Pfleger anvertraut.
Uns beeindruckte Edralins Mut, den Zuschauer schonungslos und unbeschönigt mit Körperbehinderung und all ihren Facetten zu konfrontieren – anders als bei massentauglichen Filmen, die dasselbe Thema haben und auch entgegen dem vorherrschenden Jugend- und Schönheitswahn. Er schreckt auch nicht davor zurück, Schattenseiten und unerfüllte Bedürfnisse in Billys Leben zu zeigen. Wir sind der Meinung, dass letztlich nur das zu einer vollen gesellschaftlichen Akzeptanz von beeinträchtigten Menschen führen kann.

Die Jury mochte den Willen des Protagonisten und seine Entscheidung, das eigene Schicksal in die Hand zu nehmen – und damit auch die Hoffnung, die der Film trotz allem vermittelt.

Informationen zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern.

Pink Apple
Festival Award

Auszeichnung für Léa Pool

Léa Pool

2. PINK APPLE FESTIVAL AWARD – LÉA POOL

Léa Pool ist eine Pionierin: als Frau, die sich in den 70er-Jahren dem Filmemachen zuwandte und bis heute mit internationalem Renommee und viel Engagement ihrer Leidenschaft, dem Autorenfilm, treu geblieben ist. Sie ist aber auch eine Pionierin als Filmemacherin: indem sie wiederholt homosexuelle Beziehungen und insbesondere lesbische Liebe als selbstverständlich in ihre Filme einfliessen liess oder sie ins Zentrum stellte.

Aus einer kosmopolitischen Familie stammend und in der Westschweiz aufgewachsen, wanderte Léa Pool in den 70ern nach Kanada aus und besuchte dort die Filmschule. Zu Beginn verfolgten ihre Filme einen eher experimentellen Stil. Sie drehte in Schwarzweiss, lotete das Beobachten in der Zeit aus, verzichtete meist auf Dialog, liess ihre Protagonistinnen, meist Frauen, sich und und ihren Kosmos entdecken – im Kleinen wie im Grossen, auf der Suche nach sich, nach Liebe, nach einem Platz in dieser Welt. Marguerite Duras, Jean-Luc Godard, Andrei Tarkowski waren ihre Vorbilder für Filmgeschichten, die mit den Erzählkonventionen brachen und in eine poetische Dimension ausschweiften.

Inhaltlich ging die Regisseurin oft von sich, von ihrem unmittelbaren Umfeld und Erleben aus. Sie liess sich und ihre Biografie in ihre Werke einfliessen. In einem ihrer ersten grossen Filme, «Anne Trister», beschrieb Léa Pool eine junge Frau auf der Suche, die alles zurückliess: Liebe, Heimat, und damit die Schweiz, die Familie – um auf einem anderen Kontinent, in Kanada ein neues Leben zu beginnen. Und sich dabei in eine Frau verliebte. Der Film entstand 1986 und gehört mit zu den allerersten Filmen, die das Lesbischsein aus authentischer Ich-Erfahrung heraus schilderte, ohne es zu problematisieren oder Klischees zu bemühen. Der Film, der damals für die Berlinale ausgewählt wurde, stellte für Léa Pool den internationalen Durchbruch dar. «Anne Trister», der hier in der Schweiz in den Kinos gezeigt wurde, sollte für viele Lesben damals ein Meilenstein sein. Und er ist es bis heute als wichtige filmische Erinnerung und als Teil der lesbischen Filmgeschichte.

Léa Pool drehte ab den 80er-Jahren in regelmässigen Abständen weitere Filme – etwa «A corps perdu», «La demoiselle sauvage», «Mouvements du désir». Die meisten erzählten von einem Wendepunkt des Lebens – von einer Krise nicht nur in emotionaler Hinsicht, sondern oft auch in Bezug auf ein künstlerisches Schaffen – etwa Fotografie oder Malerei. Léa Pool thematisierte damit auch ihre eigene Entwicklung, die sich vom experimentellen Film hin zum breiter aufgestellten Erzählkino, von dokumentarischen Porträt zum engagierten Dokumentarfilm hin bewegte. 1999 dann entstand «Emporte-moi», mit dem Léa Pool wieder zu ihrer eigenen Biografie zurückkehrte und einen weiteren grossen Schritt in ihrer Filmkarriere vollzog.

«Emporte-moi» ist ein Coming-of-Age-Drama, in dessen Mittelpunkt die 14-jährige Hanna steht. Vor dem Hintergrund einer schwierigen Familienkonstellation entdeckt Hanna nicht nur das Kino als Referenz mit Godards «Vivre sa vie» – dessen Titel auch als Motto schön über die von Léa Pool erzählten Geschichten gesetzt werden könnte. Das junge Mädchen in «Emporte-moi» macht auch ihre ersten Schritte in der Liebe: Hanna verliebt sich erst in ihre Lehrerin, in der sie Godards Filmprotagonistin wiederzuerkennen glaubt, und macht dann ihre ersten Schritte in Sachen sexuelle Identität – als sie gegenüber ihrer besten Freundin Laura Gefühle zu entwickeln beginnt. Der Film erhielt viele grosse internationale Auszeichnungen, darunter auch den Schweizer Filmpreis als bester Spielfilm im Jahr 2000.

Frauen spielen neben Heranwachsenden und Kindern fast immer die Hauptrolle in den Filmen von Léa Pool. «Female Bonding» ist bei Léa Pool aktiv gelebte Anteilnahme, Seelenverwandtschaft, Gemeinschaft, Solidarität – wie wir das auch in ihrem jüngsten Film «La passion d’Augustine» wieder sehr anschaulich gesehen haben.

Aber auch das Lesbischsein rückte die Regisseurin erneut ins Zentrum – zwei Jahre nach «Emporte-moi» in «Lost and Delirious», in dem Pauline und Victoria, zwei Schülerinnen eines Internats, ein Liebespaar sind. Während sie für sich ihre Liebe selbstverständlich leben, zerbricht Victoria am Druck ihres Umfelds und beendet die Beziehung und ihre eingestandenermassen grosse Liebe aus Angst vor ihren konservativen Eltern und voreingenommenen Mitschülerinnen. Der Film wurde wieder zu einem Meilenstein – diesmal für eine jüngere Generation Lesben, denen der Titel wohlvertraut ist.

Nicht zuletzt weil wir alle wissen, was für eine wichtige Funktion Filme haben können, wenn es um Identitätssuche und Selbstfindung geht – aber auch um dessen Wirkung darüber hinaus, wenn es darum geht, Akzeptanz in der Gesellschaft zu schaffen –, haben wir den Pink Apple Festival Award ins Leben gerufen, den wir seit dem letzten Jahr dank einer privaten Gönnerin vergeben können und der wir an dieser Stelle herzlich danken. Der Pink Apple Festival Award soll Regisseurinnen und Regisseure für ihr Werk im schwullesbischen Bereich auszeichnen.

30 Jahre nachdem «Anne Trister» zu Léa Pools erstem grossen Erfolg wurde, möchten wir der Regisseurin nun im Rahmen des 19. Pink Apple als zweiter Preisträgerin den Pink Apple Festival Award verleihen – aufgrund ihres bisherigen Werks, in dem sie homosexuelle Liebe und insbesondere das Lesbischsein verschiedentlich richtungsweisend thematisierte – und vor allem als ein selbstverständliches Element des Lebens und seiner Vielfalt. Ihre Filme repräsentieren gleich für mehrere Generationen von Lesben wichtige Bezugspunkte. Wir freuen uns deshalb sehr, dass Léa Pool den weiten Weg in die Schweiz auf sich genommen hat und in den vergangenen Tagen mit uns einmal mehr eine Reise durch ihre Filme angetreten hat. Wir gratulieren ganz herzlich – in Anerkennung ihres bisherigen Schaffens und in Vorfreude auf ihre kommenden Werke.

Informationen zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern.

Coming Out Day

16.10.2016

Carina, Pink Apple Coming Out Day

Am 11. Oktober wird international der Coming Out Day begangen. Solange Lesben, Schwule, bisexuelle Menschen, Transmenschen und queer lebende Menschen (LGBTQ) noch nicht selbstverständlicher Bestandteil unserer Gesellschaft sind, ist jedes Reden über unsere Liebe oder über unser Geschlecht ein Coming-Out. Und solange wir für dieses Coming-Out noch mehr oder weniger Mut brauchen, ist es gut, das Coming-Out und diesen Mut zu feiern. Bereits zum vierten Mal begehen die HAZ gemeinsam mit Pink Apple und Xenix den Coming Out Day. Am Sonntag, dem 16. Oktober 2016, zeigen wir eine Spielfilm-Vorpremiere, eine Schweizer Erstaufführung und Kurzfilme. Ein sehenswertes Programm - auch für Zuschauer*innen, die selbst nicht lesbisch, trans, bi, queer oder schwul sind.

Tickets und Informationen

Neuer Festival-
trailer gesucht!

Neue Trailer 2017

Nächstes Jahr werden wir 20!
Um den Anlass gebührend zu feiern, muss ein neuer Trailer her. Mit einem gesamten Facelifting möchten wir einen Trailer schaffen, den wir auch in den Folgejahren einsetzen können.
Interessiert? Dann bewirb dich mit deinem Portfolio bis 23. September bei natalie.eberle@pinkapple.ch. Aus den eingehenden Bewerbungen werden Kandidat/innen ausgewählt und zu einem Gespräch eingeladen. Die Treffen finden zwischen 10. und 16. Oktober statt.
Wir freuen uns auf deine Bewerbung.

Pink Apple an der

Zürich Pride 2016

Zürich Pride Festival Demonstrationsumzug



Safe the date!

2017 Festivaldaten

Die Daten für das nächstjährige Pink Apple Filmfestival sind bekannt!

Zürich: 26.04. - 04.05.2017
Frauenfeld: 05.05. - 07.05.2017

Neu im

Kulturhaus
Helferei

Kulturhaus Helferei

Events im Kulturhaus Helferei:

Do. 28. April, 18.00 Uhr
Gaymes
Ausstellungsvernissage

Fr. 29. April, 19.00 Uhr
Homosexualität & Videogames
Vortrag

Sa. 30. April, 14.15 Uhr
Frauen bewegen!
Podiumsdiskussion

Sa. 30. April, 19.30 Uhr
Mein Leben im Archiv
Podiumsdiskussion

Mo. 2. Mai, 19.00 Uhr
Game-Entwicklung vs. Filmregie
Pink Talk

Di. 3. Mai, 19.00 Uhr
Queer Shakespeare
Vortrag

Mi. 4, Mai, 19.00 Uhr
Tunten-Bar-Talk
Pink Talk

Programmflyer herunterladen.

Rara

23.04.16

Rara

Diesen Samstag, um 12.15 Uhr, im LunchKino Special zeigen wir in Anwesenheit von Maria von Känel, Geschäftsführerin Dachverband Regenbogenfamilien, den chilenischen Spielfilm «Rara»:
Seit der Trennung ihrer Eltern lebt Sara mit der kleinen Schwester bei ihrer Mutter, die jetzt mit einer Frau zusammen ist. Der Alltag der vier ist entspannt und unterscheidet sich in nichts von dem anderer Familien – und doch beginnt Sara, sich in dem Setting unwohl zu fühlen. Kommt noch dazu, dass sie langsam in die Pubertät hineinwächst, ihr Körper sich zu verändern beginnt und die ganze Welt sich gegen sie verschworen zu haben scheint. «Rara» erhielt an der Berlinale 2016 den Grossen Preis der Generation-Jury für den besten Film.
Tickets sind hier erhältlich.

Vorverkauf

Jetzt online oder an den Kino-Kassen!

AUF DIE PLÄTZE, FERTIG, LOS!
Der Apfel ist fast reif! Weisst du schon, welche Filme du dir anschauen wirst? Morgen Dienstag, um 12.30 Uhr, startet der Vorverkauf für das 19. Pink Apple. Das komplette Programm gibt es auf auf unserer Website – die Tickets dazu online oder an den Kinokassen.
Infos zu Ticketpreise & Vorverkauf sind hier erhältlich.


Vorverkauf /
Programm

Vorverkauf: ab 19. April
Programm online: Anfang April

Ab dem 13. April liegt das Programm druckfrisch im Briefkasten, kurz davor erscheint es bereits auf unserer Website. Der Vorverkauf startet am 19. April. Programmhefte können unter programm@pinkapple.ch bestellt werden. Sie werden ab dem 12. April mit A-Post verschickt (nur innerhalb der Schweiz). Nicht zu melden braucht sich, wer bereits im letzten Jahr ein Programm von uns zugestellt bekommen hat. Adressänderungen gerne an dieselbe E-Mail-Adresse.

Freeheld

Freeheld

Vorfreude – «Freedheld» im Kino
Um das Warten auf das nächste Pink Apple abzukürzen – hier noch ein Filmtipp. Laurel (Julianne Moore) ist Kriminalpolizistin in New Jersey und verliebt sich leidenschaftlich in die junge Automechanikerin Stacie (Ellen Page). Sie heiraten, kaufen ein Haus – doch da erschüttert eine Krebsdiagnose für Laurel ihr gemeinsames Glück. Als Laurel ihre Pensionskassenansprüche auf ihre Lebensgefährtin überschreiben möchte, stellen sich die Behörden quer…
«Freeheld» von Peter Sollett basiert auf einer wahren Geschichte, die sich vor rund zehn Jahren in den USA zutrug. Die kanadische Schauspielerin Ellen Page outete sich vor zwei Jahren und wirbelte damit viel Staub auf. Sie meint, es müsste sich noch viel mehr Leute in Hollywood outen. Recht hat sie.
Pink Apple verlost 10x 2 Tickets, einlösbar im Kino deiner Wahl. Schick uns ein E-Mail mit Namen und Postadresse an wettbewerb@pinkapple.ch. Einsendeschluss: Dienstag, 5. April, um 20 Uhr.

19. Pink Apple

Eröffnung mit «Viva»
am 27.4.2016

Viva

Das 19. Pink Apple wird am 27. April 2016 im Arthouse Le Paris in Zürich eröffnet, und zwar mit dem irisch-kubanischen Spielfilm «Viva» von Paddy Breathnach. «Viva» handelt von einer schwierigen Vater-Sohn-Beziehung – die Geschichte ist rund um einen Drag-Club in Kuba angesiedelt.
Das ganze Festivalprogramm kann ab Anfang April über unsere Website eingesehen werden, der Vorverkauf startet am 19. April.

Der neue Trailer ist da!

Neue Trailer 2016

Ab sofort kann der neue Pink-Apple-Trailer auf unserem YouTube-Portal angeschaut werden! Dieses Jahr verzaubert Piet Baumgartner mit einer alternativen „Heigh-Ho“-Szene von „Schneewittchen und die sieben Zwerge“.

Credits
Cast: Agota Dimen, Michele Breu, Julia Müller, Lucia Frei, Tomi Blasic, Tobias Herger, Brencis Udris und Benjamin Fröhlich

Regie: Piet Baumgartner
Kamera: Stefan Dux
Kameraassistenz: Fabienne Koch
Szenenbild: Andrea Schmidlin
Kostüm: Laura Locher
Maske: Madleina Von Reding
Musik: Roman Lerch, Dominik Blumer, Thomi Christ
Produktionsleitung: Victoria Golding

mit Dank an Zulauf Gartencenter AG

Helfer/innen
gesucht!

Gaymes

Ohne die vielen Freiwilligen könnte Pink Apple nicht stattfinden. Deshalb brauchen wir dich!
Gesucht sind Helfer/innen bereits im Vorfeld des Festivals: etwa um Flyer, Plakate und Programmhefte zu verteilen oder einzupacken.
Aber auch während des Festivals bieten sich Möglichkeiten:

  • Kinotickets kontrollieren (und den Film anschliessend anschauen)
  • mithelfen bei Podien und Vorträgen
  • sowie für die diesjährige GAYMES-Ausstellung im Foyer der Helferei. Diese widmet sich dem Thema Homosexualität in Videogames. Die Spiele können vor Ort gespielt werden. Helfer/innen müssen keine Game-Freaks sein – die Spiele werden auf Tafeln beschrieben. Interesse und Spass am Thema sind aber von Vorteil, ebenfalls eine gewisse Computeraffinität (Starten der Computer und Spiele).

Wenn du Lust hast, Pink Apple mit deinem Engagement zu unterstützen, dann melde dich unter Angabe deines Wunschtätigkeitsbereichs. Deine Einsätze werden symbolisch vergütet. Fragen zu den Helfer/innen-Einsätzen beantworten wir gerne.

Kontakt: Nicole Pfyl und Tobias Herger – helfen@pinkapple.ch

Pink Apple
Festival Award
Léa Pool

Léa Pool

Pink Apple verleiht dieses Jahr zum zweiten Mal den Pink Apple Festival Award für Verdienste im schwullesbischen Filmschaffen. Die Kanada-Schweizerin Léa Pool nimmt ihn am Sonntag, 1. Mai, entgegen. Gleichzeitig würdigt das Filmpodium die Cineastin mit einer Retrospektive. Frauenwelten und Frauenliebe zählen seit Pools Anfängen zu den Hauptthemen der Westschweizerin, die sich mit Filmen wie «Anne Trister» und «Lost and Delirious» international einen Namen gemacht und Lesbenfilmgeschichte geschrieben hat.

Filmfestival Trailer 2016

Trailer 2016

Der neue Pink-Apple-Trailer wird Mitte März freigegeben. Das Filmen war ein grosser Spass, wie man im Bild gut erkennt! Aber wir wollen euch den Inhalt noch nicht verraten und bitten in der Zwischenzeit um Geduld – und viel Vorfreude!

Adoptiere einen Film!

Auch in diesem Jahr besteht wieder die Möglichkeit, das Festival direkt zu unterstützen: Mit 500 Fr. (Film) oder 1000 Fr. (Film und Gast) bist du dabei! Damit unterstützt du exklusiv einen Film oder die Einladung einer Regisseurin oder eines Regisseurs ans Festival. Dafür erhältst du vier Tickets für deinen ausgewählten Film und die Gelegenheit, den geladenen Gast persönlich kennen zu lernen (sowie eine Spendenbescheinigung). Interessiert? Melde dich unter adoptieren@pinkapple.ch.

Suffragette

Suffragette

Mit einer Topbesetzung (Helena Bonham Carter, Carey Mulligan, Meryl Streep) zeichnet «Suffragette» die Anfänge der Frauenrechtsbewegung in Grossbritannien zu Anfang des 20. Jahrhunderts nach. Eigentlich unglaublich, was die Frauen seither für einen Weg zurückgelegt haben! Ein aufrüttelndes Zeitdokument von der britischen Regisseurin Sarah Gavron.

Werbung bei Pink Apple

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, bei Pink Apple zu werben. Laden Sie sich hier die Infobroschüre herunter.

Nein zur CVP- Initiative!

Nein zur CVP Initiative

19. Pink Apple

Eröffnung am 27.4.2016

Das Programm wird Beginn April veröffentlicht.

Awards & Submission

Die Einreichefrist ist abgelaufen. Filme für das 20. Pink Apple können ab Mai 2016 wieder eingereicht werden.